Steh weinend nicht an meinem Grab,

ich lieg nicht hier in tiefem Schlaf.

Ich bin der Wind, der immer weht,

ich bin Brillantgefunkel im Schnee.

Ich bin die Sonne auf reifem Feld,

ich bin im Herbst der Regen mild.

Und wachst du auf in stiller Früh,

flattre als Vogel ich in die Höh,

zieh stumme, weite Kreise.

Nachts bin ich der weiche Sternenglanz.

Steh weinend nicht an meinem Grab,

ich lieg nicht hier, weil ich nie starb.

Mein Freund Conny... es tut mir so leid.

So vieles wollte ich dir noch zeigen... nächstes Frühjahr wollten wir doch wieder an die See, weil du Wasser so sehr liebtest.

Hätte ich doch noch einmal mit dir spazieren gehen, dir Bällchen werfen, ein wenig Schutzdienst machen können... all die Dinge, die du doch so gerne machtest.

Hätte ich dir doch nur noch einmal deine Lieblingsleckerchen gegeben...

Wie konnte ich ahnen, dass es dein letzter Tag ist... ich nahm dich nicht mit zum spazieren gehen obwohl du so gerne mit wolltest. Weil du dein eines Bein gar nicht mehr benutztest ließ ich dich lieber Zuhause... ich dachte doch wir hätten noch so viel Zeit zusammen.

Statt des Spaziergangs haben wir dich zum Röntgen gebracht und mutig wie immer bist du mit dem Tierarzt gegangen... soviel Vertrauen hattest du, dass wir dich bestimmt wieder abholen werden...

Als wir dich wieder abholen wollten, da warst du schon wieder wach - ich dachte doch alles wird wieder gut, und wir können nach Hause gehen...

Mein Conny, ich konnte nicht anders entscheiden... nie hätten deine Schmerzen aufgehört, nichts hätte dir gegen den Knochenkrebs helfen können...

Ich habe dich im Arm gehalten und gestreichelt bis du eingeschlafen bist, nicht einmal da hattest du Angst, soviel Vertrauen... jetzt kann dir keiner mehr weh tun... du hast gewusst wir lassen dich nicht alleine...

Mein lieber Conny... irgendwann sehen wir uns wieder - da glaube ich fest dran - dann spielen wir wieder deine Lieblingsspiele ohne dass Bär dir dein Spielzeug wegnimmt...